Vor drohenden weiteren Kürzungen bei den staatlichen Entwicklungshilfe-Ausgaben warnt der Linzer Bischof Ludwig Schwarz. Die Regierung dürfe im Zuge des aktuellen Sparpakets nicht wieder in diesem Bereich sparen. Schon jetzt werde "die staatliche Entwicklungszusammenarbeit auf ein Minimum gekürzt,während sich in Afrika Hungerkatastrophen mehren", betonte Bischof Schwarz am Freitag, 24. Februar 2012 in seiner Funktion als Vorsitzender der Koordinierungsstelle für internationale Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO). Hintergrund ist, dass das Außenministerium im Zuge des Sparpakets bis 2016 jährlich 12 Millionen Euro bei den sogenannten Ermessensausgaben einsparen muss. Der Großteil der Ermessensausgaben im Außenamts-Budget besteht aus Entwicklungshilfegeldern. Sparmaßnahmen, so notwendig diese auch seien, dürften nicht zu Lasten der Ärmsten gehen, appellierte Bischof Schwarz. "Wir haben eine Verantwortung dafür, den Menschen Lebens- und Zukunftschancen zu geben."
2011 betrugen Österreichs EZA-Ausgaben 0,3 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE). Die Regierung habe sich jedoch in der Vergangenheit wiederholt zu ihren internationalen Verpflichtungen zur Erhöhung der Entwicklungszusammenarbeit auf 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) bekannt, so Schwarz. Die Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium müsse daher von weiteren Kürzungen ausgenommen werden.
Quelle: Kathpress