Pfarrkirche

Die Ortskirche
So, wie sich die Kirche heute präsentiert, dürfte sie zu Beginn des 15. Jahrhunderts erbaut worden sein. Am 1. Sep. 1488 weihte Bischof Albert von Passau unsere jetzige Kirche. Kirchenpatronin ist die Hl. Margaretha.
Die Kirche ist eine spätgotische Hallenkirche mit einem zweischiffigen, netzrippengewölbten Langhaus und einem dreijochigen netzrippengewölbten Chor. Der Turm an der Westseite hat einen Zwiebelhelm mit barocken Formen und wurde 1954 letztmals verändert. Mitte des vorigen Jahrhunderts verlängerte man die Kirche nach Plänen von den Baumeistern Breinesberger und Pichler um die Fläche der Orgel und band den ursprünglichen freistehenden Turm ein. Eine kleine Kapelle, die diesen Platz einnahm, musste weichen.
Wie die Innenausstattung 1488 war, lässt sich nur mehr vermuten. Ins frühe 16. Jahrhundert sind die wunderschönen Reliefbilder aus der Werkstatt um Lienhart Astl einzuordnen. Ob sie in dieser Zeit in die Kirche gekommen sind, ist fraglich, sicher ist jedoch, dass sie die Flügel eines gotischen Altares waren und wir so vielleicht das Aussehen des damaligen Hochaltares rekonstruieren können.
Ein marmornes Taufbecken mit der Jahreszahl 1720 und die Figur des hl. Johannes des Täufers datiert man auch in jene Zeit. Das Sterbeglöckchen mit der Aufschrift "1736 goß mich Nikolaus Drackh in Passau" fiel mit zwei anderen Glocken dem 1. Weltkrieg zum Opfer.
Rund 100 Jahre später 1855/56, beauftragte man den Linzer Ferdinand Scheck den Jüngeren einen neuen Altar anzufertigen. Der Altar in Niederneukirchen und der Hochaltar der Barmherzigen-Brüder-Kirche in Linz sind Schecks größte vollständige Werke. Der Altar stellt eines der wichtigen Zeugnisse der Frühzeit der Neugotik in Oberösterreich dar.
Im Jahr 1891 erhielt die Kirche zwei weitere gemalte Fenster. Das Herz-Mariä-Fenster und das Herz-Jesu-Fenster. In den darauffolgenden Jahren kam es zu einer Reihe von Renovierungsarbeiten an Kirche und Pfarrhof.
Neuer Turm
Ein sehr erhebendes Gefühl für die Bevölkerung von Niederneukirchen war die weihevolle Osternacht 1955, als die Auferstehungsmesse direkt im Radio übertragen wurde. Auch das alte Kriegerdenkmal hatte ausgedient und Prälat Karl Angerbauer weihte am 21. Okt. 1956 das von Arch. Zimmermann gefertigte Denkmal.
Innen- und Außenrenovierung 1982
Nach den liturgischen Bestimmungen des 2. Vaticanischen Konzils bekamen wir auch einen Volksaltar (Hauptaltar) und ein Ambo. Das Speisgitter und die Kanzel wurden entfernt, die Seitenaltäre vereinfacht. Die Mitte unseres gottesdienstlichen Feierns, der Tisch des Brotes (Altar) und der Tisch des Wortes (Ambo) sind so von fast allen Plätzen in der Kirche gut sichtbar. Auch der alte Altar ("Hochaltar") wurde restauriert.
Neue Kirchenstühle konnten angeschafft werden und Sollnhoferplatten zieren den Fußboden. Mit rund 400 Tausend Euro, einer Eigenleistung von 5892 Arbeitsstunden und großzügigen Spenden der Niederneukirchner konnte dieses Bauvorhaben zur Zufriedenheit aller abgeschlossen werden.
Innenrenovierung 2005
Bei der Innenrenovierung wurde das Ausmalen, aber auch die Verbesserung der feuchten Mauerstellen erledigt. Die Rippen und Säulen wurden wieder in Grau, aber in feineren Abstufungen und unregelmäßiger Abfolge, bemalt. Zugbänder wurden höhergesetzt, feuchte Verputzstellen saniert, der Feuchtigkeitsschaden im Altarraum behandelt und die zum Vorschein kommenden gotischen Malereien konserviert, die Reliefbilder im Altarraum restauriert, ein Glaswindfang errichtet ...
Anstelle des alten Beichtstuhles entstand ein variables Aussprachezimmer (Gespräch oder Beichtgitter) als abgeschlossene Oase neben dem hinteren Kircheneingang.