Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]

Hauptmenü schließen
  • Menschen
  • Themen
  • Angebote
    • Termine (alle)
Hauptmenü ein-/ausblenden Startseite Suche ein-/ausblenden Barrierefreiheit-Einstellungen ein-/ausblenden
mensch & arbeit
mensch & arbeit
Barrierefreiheit Einstellungen
Schriftgröße
  • A: Schriftgröße: normal
  • A: Schriftgröße: groß
  • A: Schriftgröße: sehr groß
Kontrasteinstellungen
  • A: Standardfarben
  • A: Gelb auf Schwarz
  • A: Schwarz auf Gelb
  • A: Weiss auf Blau
  • A: Blau auf Weiss
Inhalt:

Warum wurde die neoliberale Wirtschaft zum Massenphänomen?

Sozial-Stammtisch mit Martin Fischmeister und Stephan Pühringer am 15.10.2018

Eine große Zahl an interessierten TeilnehmerInnen besuchte am 15. Okt. 2018 den Sozial-Stammtisch im Cardijn Haus in Linz. Zwei Referenten waren geladen, um über die Vernetzungen von ökonomischen Machtstrukturen und die bewusst platzierten Bilder in unserem Kopf zu sprechen. 

Nur 2 % von dem, was wir aufnehmen, wird von uns bewusst registriert

Menschen sind nicht so rational und bewusst, wie wir glauben (wollen). Es gibt eine Menge Tricks, um Aufmerksamkeit zu lenken und Inhalte in unser Gehirn zu bringen. Obwohl mehr als 60 % der Kommunikation zwischen Menschen über Körpersprache passiert, ist viel mit einem bewussten Einsatz von Wortwahl und Metaphern zu erreichen. Nur 2 % von dem, was eine Botschaft oder eine Wahrnehmung in uns auslöst, wird bewusst von uns registriert. Z. B. denke ich bei einer Geschichte über einen Rosenbusch vielleicht unbewusst an meine liebe Tante mit dem schönen Garten oder an das eine Mal, als ich mir ordentlich die Hände verkratzt habe. Unsere spontanen Assoziationen hängen zusammen mit unserer Vergangenheit, mit unseren Erinnerungen und genau dort liegt ein breites Feld für Manipulation. Gehirnforscher haben nachgewiesen, dass etwas Falsches, das man oft genug hört, irgendwann als Wahrheit empfunden wird, genau weil wir unbewusst spüren, es schon irgendwann mal gehört zu haben. Werbungagenturen, aber auch PolitikerInnen, nutzen die Möglichkeiten, gesteuert Begriffe und Assoziationen in unser Gehirn einzubetten und diese Praxis heißt "Framing". 

 

Think Tank-ExpertInnen kommen nicht aus einem luftleeren Raum

Spontane Assoziationen können wir nicht ausschalten und das ist gut so. Es wäre schade um die schönen Bilder des Lebens, würden wir nur noch sachlich die Welt betrachten. Wenn uns ein Märchen erzählt wird oder unsere Eltern uns die Welt zeigen, werden ebenfalls „Frames“ kreiert. Problematisch ist es, wenn diejenigen, die Frames bewusst lenken, zu vie Macht bekommen bzw. wir nur einseitig beeinflusst werden. Forschungen an der JKU zeigen, dass die Verflechtungen zwischen Wirtschaftsinteressen, Regierungspolitik, Medien und von der Wirtschaft geförderten Think Tanks massiv sind, daraus resultiert eine einseitige Vernebelung der Vernunft. Es reicht, die Eigentumsstrukturen zu recherchieren, nehmen wir als Beispiel die Agenda Austria, um zu verstehen, dass viele deklarierte ExpertInnen nicht unabhängig agieren, auch wenn sie stets das Gegenteil behaupten. Obwohl sachlich über das Gleiche gesprochen wird, ist die Wortwahl sehr entscheidend: "Hängematte" oder "Sprungbrett" um unser Sozialsystem zu bezeichnen? "Anlandeplattformen" oder "Deportationslager" um die Flüchtlingsunterkünfte an den EU-Außengrenzen zu bezeichnen?

 

Was also tun?

Martin Fischmeister zitierte Karl Popper: "Wissenschaft ist angewandter Hausverstand". Vielleicht ist es an der Zeit, den eigenen Hausverstand, das eigene Gespür, das eigene Menschsein und die eigenen Erfahrungen genauso wichtig zu nehmen, wie die Äußerungen von so genannten unabhängigen Expertinnen. Die eigene Meinung und Haltung muss ja nicht immer 'expertenhörig' nur auf Zahlen und Fremdbotschaften aufgebaut werden, das eigene Herz und der eigene Anstand - man kann auch sagen: die eigene menschliche Würde - hat ebenfalls mitzureden. Ich traue mich zu sagen, auch nach diesem ernüchternden Befund der Referenten über die Wirksamkeit von Framing und Think Tanks: Wir sind nicht so leicht lenkbar, wie es uns manche glauben lassen wollen!

Stefan Robbrecht-Roller

 

Die Referenten (v. l) Dr. Martin Fischmeister, ACUS Vorstand Linz und Dr. Stephan Pühringer, wissenschaftl. Mitarbeiter, JKU Linz
Sozialstammtisch 15. 10. 2018
v. l: Stephan Pühringer und Martin Fischmeister in Diskussion
Mehr als 50 interessierte ZuhörerInnen besuchten den Sozialstammtisch zum Thema politisches Framing und neoliberale Think Tanks

zurück

nach oben springen
  • Kontakt
    • Impressum
    • Datenschutz
mensch & arbeit


Kapuzinerstraße 84
4020 Linz
Telefon: 0732/7610-3641
mensch-arbeit@dioezese-linz.at
https://www.mensch-arbeit.at
Katholische Kirche in Oberösterreich
Diözese Linz

Herrenstraße 19
4020 Linz
Ihr Kontakt zur
Diözese Linz
anmelden
nach oben springen