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„Selbst-Transfers“ – verdankte Existenz

Ein Impuls im Rahmen von "einfach_gehen 2019" von Elisabeth Zarzer

Die Entdeckung der neuronalen Selbst-Netzwerke ist erst wenige Jahre alt. Sie haben ihren Sitz im Stirnhirn, einer Gehirnregion, die zum Zeitpunkt der Geburt neurobiologisch noch gar nicht ausgereift und funktionsfähig ist. D. h. wir Menschen kommen nicht mit einem fertigen Selbst auf die Welt.

Es ist faszinierend: 

In den ersten beiden Lebensjahren durchläuft diese menschliche Gehirnregion einen neurobiologischen Reifungsprozess. Die neuronale Grundlage, die es ermöglicht, mit Säuglingen und Kleinkindern in Kontakt zu kommen, ist ein Resonanzsystem - ein Wahrnehmen des Anderen und ein Re-Agieren darauf. Wer in Resonanz geht, verändert sich: Nach und nach etabliert sich so im Kind eine innere Vorstellung, eine innere Grundordnung zwischen zwei Polen: einem ICH und einem DU.

Das Selbst des Menschen ist sozusagen ein Zwei-Perspektiven-Selbst: Innere Bilder von DU und ICH werden in einem gemeinsamen neuronalen Netzwerk abgespeichert. Und dieses Selbst entwickelt sich zunehmend zu einem lebendigen Akteur, der Wahrnehmungen bewertet, Vorlieben entwickelt, Möglichkeiten erprobt, selektiert und auch kreativ wird.

Somit bilden die Selbst-Elemente, die nahe Bezugspersonen dem Säugling sozusagen 'weitergeben' die Ausgangsbasis des eigenen Selbst: Erst auf dem Boden dessen, was uns 'Menschling' angeboten, geschenkt, verweigert oder abverlangt wurde, können wir zu Akteuren werden.

 

Der Mensch ist also, wie die neuro-biologischen Merkmale nachweisen, als soziales Wesen konstruiert.

einfach_gehen 2019'Gesehen' zu werden, soziale Wertschätzung zu erhalten und sich zugehörig zu fühlen sind Grundbedürfnisse, so wichtig wie die tägliche Nahrung. Wertschätzung und Zugehörigkeit zu empfinden, setzt voraus, dass andere Menschen uns mit Resonanz bedenken.

Das gilt besonders für die ersten beiden Lebensjahre, aber auch für den Rest unserer Jahre.

Dabei muss Resonanz nicht immer unbedingt zustimmend sein. Auch Kritik kann, wenn sie nicht auf Ausgrenzung oder Demütigung abzielt, eine wertvolle Resonanz sein. Was dagegen immer toxisch wirkt, ist gänzliche Nichtbeachtung, also die Verweigerung jeglicher Resonanz. 

 

Das Selbst ist das Kostbarste, was ein Mensch besitzt.

Dass es nicht schon bei der Geburt tief in uns verborgen ist und auf Entdeckung wartet, macht es nicht weniger kostbar. Unser Selbst ist eine Komposition aus vielen Themen und Melodien. Es ist mit den in unserem Kulturraum lebenden Menschen verbunden … unser Selbst ist immer auch ein Wir.

Jede und jeder ist somit 'verdankte Existenz'!

 

Literaturhinweis:

Joachim Bauer, Wie wir werden, wer wir sind. Die Entstehung des menschlichen Selbst durch Resonanz. ISBN 978-3-89667-620-7

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