Pflege: Wenn der Rechenstift regiert ..
Aus ganz Österreich trafen BetriebsseelsorgerInnen in Linz zu ihrer jährlichen Tagung zusammen, um sich mit den Arbeitssituationen des Personals in Gesundheitseinrichtungen auseinander zu setzen, speziell mit den Arbeitsbedingungen für Menschen in Pflegeberufen.
Es sind keineswegs nur bedauerliche Einzelfälle mit denen diese Berufsgruppen österreichweit konfrontiert sind:
Das Personal im Gesundheitswesen leidet unter der Ökonomisierung im Pflege- und Gesundheitsbereich. Druck auf die MitarbeiterInnen und immer wieder auftretende Strukturprobleme verschlechtern die Arbeitsbedingungen. Die Auswirkungen der zunehmenden Ökonomisierung zeigen sich im Alltag der einzelnen Pflegepersonen durch ständige Personalknappheit; dies führt zu Überstunden, Ansammlung von Urlaubstagen und vermehrt zu Krankenständen. Oft genug kommt es vor, dass MitarbeiterInnen krank zur Arbeit gehen, damit die KollegInnen nicht noch mehr Dienste übernehmen müssen.
Erhöhte Anforderungen – schlechtere Arbeitsbedingungen
Man verlangt von Personen im Pflege- und Betreuungsberufen ein hohes Maß an Beziehungspflegefähigkeit, fachliches Wissen, Computerkenntnisse, vermehrte schriftliche Dokumentationen, kompetente Gesprächsführung mit den kranken, behinderten oder alten Menschen, den Vorgesetzen und den Angehörigen, menschliches Einfühlungsvermögen usw. Doch die wenigsten Pflegepersonen erhalten spezifische Unterstützung, beispielsweise durch Supervision oder andere stärkende Begleitung für die eigene Psychohygiene.
Angesichts dieses Defizits in der Begleitung der ArbeitnehmerInnen im Gesundheits- und Pflegebereich, sieht es die Betriebsseelsorge als ihre Aufgabe an, Hilfestellung in Form von Reflexions- und Gesprächsrunden anzubieten: speziell für Pflegepersonal gibt es diese im Treffpunkt Pflegepersonal in Linz und in den Treffpunkten mensch & arbeit in Braunau, Wels und Nettingsdorf.