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Theologie und Schuldenkrise – Biblisches zur aktuellen Situation

Was können ChristInnen und Christen angesichts der komplexen Krisensituation in Europa zur Lösung der brennenden Probleme beitragen? Dieser Frage ging Prof. Dr. Franz Segbers, apl. Professor für Sozialethik an der Universität Marburg, in seinem Theologischen Stammtisch am 10. Mai 2012 und beim anschließenden Seminar vom 11. - 12. Mai im Cardijn Haus in Linz nach.

Der Titel “Und vergib uns unsere Schuld(en)... „ verwies dabei gleich auf die reichhaltige biblische Tradition des Schuldenerlasses. In der Thora, der jüdischen 'Hausordnung', ist der Verzicht auf die Schuldforderungen alle sieben Jahre festgeschrieben (Dt 15). Dieses Sozialgesetz wurde nachweislich praktiziert und war damit wirksam gegen Verelendung und Versklavung. Das Jobeljahr, eine alle 50 Jahre vorgesehene Landreform, wirkte vor allem normativ im Sinne einer Verfassung, die formuliert, wie es sein soll.
Der Schuldenerlass ist ein Zentrum der Glaubensverkündigung – das beweisen auch die programmatische Rede Jesu zu Beginn seines Wirkens in Lk 4, und die zentrale Bitte um Vergebung der Schulden im Vater-unser-Gebet. Hier ist begrifflich eindeutig die Geldschuld gemeint, auch wenn dies im Lauf der Jahrhunderte auf die rein moralische Schuld umgedeutet wurde. Und der Erlösungsruf 'Halleluja' ist in seinem Ursprung der Jubelruf nach erfolgter Entschuldung!

Wer ist schuld an den Schulden?
„Jeder von uns ist dem anderen immer etwas schuldig, wir stehen in unserem Leben in einer Vielzahl von Verbindlichkeiten und Abhängigkeiten“, so Prof. Segbers. Wenn nun die Geldschulden eines Landes zum Anlass genommen werden, um den Sozialstaat abzubauen, die Menschen in existentielle Nöte zu treiben und die Demokratie zu demontieren, wie es derzeit in Südeuropa geschieht, so geht das diametral gegen die jüdisch-christliche Glaubensauffassung. Schuld an den Schulden sind – so der Referent – nicht die Schuldner, sondern in erster Linie die Geldgeber, die mit der Not der anderen Geschäfte machen. Das Kapital braucht die Schulden der anderen, damit es sich vermehren kann. Dahinter steht immer eine skandalöse ungleiche Verteilung, ein Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich, das sich durch die Härte der Schuldeneintreibung noch verschärft.

„Es gilt, den Opfern heutiger Verschuldung in Europa Hoffnung zu geben. Die Lebensrechte  der Menschen sind eindeutig wichtiger als die Gesetze der Geldwirtschaft. Die christlichen Kirchen sind aufgerufen, sich in die aktuelle Debatte einzubringen um Regeln zu fordern, die für Recht und Gerechtigkeit sorgen“, meinte Prof. Segbers. „Die biblische Tradition des Schuldenerlasses ist nicht utopisch, sondern angesichts drückender Schulden ethisch geboten – und ökonomisch vernünftig“.

Bericht: Anna Wall-Strasser / Fotos: Hannes Mittermair

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