Politisches Nachtgebet für Frauen
Die Veranstalterinnen aus Katholischer und Evangelischer Kirche, von Amnesty International und Caritas griffen dieses Mal das Thema Frauenarmut heraus. In Bezug auf reale Lohn- und Besitzverhältnisse noch immer diskriminiert, treffen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise Frauen härter und bedrohen – viel zu oft für ein reiches Land wie Österreich – die Lebensgrundlage von Frauen.
Exemplarisch wurden anhand von Stichworten Lebensrealitäten aufgezeigt, die Frauen in die Armut schlittern lassen bzw. deren latente Armut verstärken: Arbeitsplatzverlust, geringe Bildung, Lohnungleichheit, Krankheit, Rollenbilder, Scheidung, Schuldenfalle.
Der finanzielle Spielraum ist eng, wenn in typischen Frauenberufen das Gehalt niedrig ist oder nur Teilzeit gearbeitet werden kann, wenn „frau“ Alleinerzieherin oder Mindestrentnerin oder arbeitslos ist. Schnell steht hier eine Frau – symbolisch gesprochen – im Hemd da.
Dass Frauen und Männer gleich an Würde und Rechten zu sein haben und selbstverständlich auch Frauen ein Recht auf Arbeit zu gleichem Lohn, auf Bildung, Erholung und einen entsprechenden Lebensstandard haben, wurde durch dieses Politische Nachtgebet eindrücklich ins Bewusstsein gerufen.
Arbeitsplatzverlust
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Oberösterreich
Einkommen: monatlich € 1.347,-- brutto
Und nun ist der Arbeitsplatz weg.
Leben mit dem Arbeitslosengeld bedeutet leben mit einer Nettoersatzrate von 55 % des Letztverdienstes. Wieviel ist rund die Hälfte von € 1.347,--? Miete, Stromkosten, Versicherungen, Lebensmittel, Medikamente - hier gibt es keine Halbierung!
Die Armutgefährdungsschwelle liegt bei € 912,-- im Monat.
VeranstalterInnengemeinschaft: Diözesane Frauenkommission Linz - KAB und Betriebsseelsorge OÖ - kfb OÖ - Haus der Frau/Linz - Evangelische Frauenarbeit OÖ - Evang. Pfarrgemeinde Linz/Innere Stadt - Österreichisches Frauenforum Feministische Theologie - Amnesty International/CSI - Caritas OÖ/Haus für Mutter und Kind
25. November
Internationaler Gedanktag gegen Gewalt an Frauen
Dieser Tag wird als Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen abgehalten. Jedes Jahr organisieren Menschenrechtsorganisationen zum 25. November Veranstaltungen verschiedenster Art. Ziel ist die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen, die allgemeine Stärkung von Frauenrechten und die Unterstützung von Gleichstellungsprogrammen.
Dabei sollen die unterschiedlichen Formen von Gewalt an Frauen zur Sprache kommen: Sexueller Missbrauch, Zwangsprostitution, Vergewaltigung, Zwangsheirat, häusliche Gewalt, Frauenarmut, Benachteiligungen beim Erb- und Wahlrecht, bei der Bildung usw. Hintergrund für die offizielle Initiierung dieses Aktionstages 1999 durch die Vereinten Nationen war die Entführung, Vergewaltigung, Folterung und Ermordung der drei politisch aktiven Schwestern Patria, Minerva und Maria Teresa Mirabel durch den Militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik 1960.