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Albanien – ein bislang weißer Fleck auf unserer persönlichen Landkarte

Der Treffpunkt mensch & arbeit Linz-Mitte organisiert jedes Jahr eine Studienreise in ein anderes Land, um Menschen und Kulturen sowie ArbeitskollegInnen, Arbeitssituationen und Gewerkschaften kennen zu lernen, aber auch um mehr über religiöse, soziale und wirtschaftliche Hintergründe des Landes zu erfahren. Vom 2. bis zum 9. April 2017 ging es heuer nach Albanien. 

Zwischen Geheimtipp und Verwunderung waren die ersten Reaktionen, als wir das Ziel unserer Studienreise mitteilten. Mit einigen Eckdaten der Reise im Gepäck und mit Majlinda Saliaj – unserer Reisebegleiterin – starteten wir mit einer gewissen Planungsoffenheit. Nach und nach wurde uns klar, warum: Majlinda plant kurzfristig – selbst mit 31 Personen ohne Vorbestellung Essen gehen funktioniert in Albanien. Sie hat ein sehr wertvolles Netzwerk an Kontakten, gemeinsam mit ihrem Bruder.

Die ersten Tage in der Hauptstadt Tirana waren geprägt von großer Armut und gleichzeitig einer Unzahl sehr luxuriöser Autos. Wie Leben möglich ist bei einem Einkommen zwischen 150 bis 580 Euro (Gehalt eines Richters) ließ uns ratlos zurück. Auch wie sich manche damit derartige Luxusschlitten leisten können …
 

Entwicklungsschritte eines Landes

Mühsam ist der Weg nach 45 Jahren grausamer Diktatur unter Enver Hoxha von 1946 bis 1986 und weiteren vier Jahren bis zur Freiheit – errungen mit einem blutigen Befreiungskampf 1990. Danach herrschte im Land zehn Jahre lang große Verunsicherung mit schwierigen Entwicklungsschritten. Wir stellten unisono fest, dass wir von dieser Zeit in Österreich so gut wie nichts mitbekommen haben. Das alles ist inzwischen 27 Jahre her und doch hier in Albanien noch allseits präsent.

Ein Besuch bei Agnes Bernhard – sie berät für die EU im Rahmen eines Projektes Albanien beim Entwickeln eines Justizsystems, das EU-kompatibel sein kann – lehrte uns wesentliche Punkte: Wie selbstverständlich wir doch alles nehmen, was bei uns in Österreich in Bezug auf einen Rechtsstaat „normal“ erscheint – auf welche Rechte kann man sich verlassen in dem Land in dem man lebt?  Diese Gesellschaft hat leben gelernt ohne große Unterstützung. Man verlässt sich weder auf den Staat noch auf andere. Man organisiert und tut – ohne viel zu fragen. Das wollen die politisch Verantwortlichen, die jeweils regieren, aber gerade nicht so.

Das Staatsmuseum im Zentrum von Tirana ist vielleicht ein Sinnbild für dieses Werden. Der Platz um das Museum herum ist gerade eine Baustelle und wird groß und schön gepflastert. Im Museum sieht man die großartige Kultur Albaniens mit all ihren Schätzen und Besatzungsmächten. Die Osmanen waren mit über 700 Jahren die längsten Besatzer. Und trotzdem hielten sich Kultur, Identität und eine eigene Sprache über die ganze Zeit.  

 

Wer Arbeit hat, ist zufrieden. Das bestätigten unsere Besuche bei der Firma Opel oder bei einer Hemdenfabrik mit über 200 Näherinnen. Wir hatten den Eindruck, es herrscht große Zufriedenheit und Optimismus. Es war spürbar, dass sich die Chefin – die früher selbst Näherin war – sehr um ihre Mitarbeiterinnen bemüht. Dass ein Markenhemd mit 12 Euro die Hemdenfabrik Richtung Italien verlässt und zu einem Vielfachen des Preises in unseren Geschäften in Österreich landet, ist ein anderes Thema.

 

Die letzten drei Tage verbrachten wir im Süden Albaniens: herrliche Strände mit Blick auf Korfu, wunderschöne Karstquellen in magischen Blautönen, uralte Olivenbäume, die Burg in Gjirokastra in der „Stadt der Steine“. Ein versöhnlicher und schöner Abschluss unserer Reise.

Danke für die engagierte und tolle Begleitung von Majlinda durch (ihr) Albanien mit seiner reichen Kultur und seiner Geschichte der Befreiung aus der Diktatur.

 

Hubert Gratzer/Martha Stollmayer

 

Fließbandarbeit in der Hemdenfabrik - frau ist froh, überhaupt einen Job zu haben
Blue Eyes - die blaue Karstquelle im Süden Albaniens
Der ehemalige Regierungsbunker, umfunktioniert zum Museum - eindrucksvoll und beklemmend
Sehr arm und sehr reich - mitten in Tirana, der Hauptstadt Albaniens

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