Barbara-Gebete

Heilige Barbara, du edle Braut,
mein Leib und Seel’ sei dir vertraut.
Sowohl im Leben wie im Tod
komm mir zu Hilf in letzter Not!
Hilf mir, dass ich vor meinem End’
empfang das Heilige Sakrament,
dass ich bei Gott soviel erwirb,
dass ich in seiner Gnade stirb.
Den bösen Feind treib weit von hier,
wenn meine Seel’ sich trennt von mir,
mein Mund auch nicht mehr sprechen kann,
mein Herz schon fängt zu brechen an.
Mach meine arme Seel’ dir gleich
und führ mich in das Himmelreich!
Amen.
Ein Gebet der Kinder, während die Väter unter Tage die Bodenschätze aus der Tiefe holten.
Lieber Gott, ich fleh zu dir,
beschütz den guten Vater mir!
Dort unten in dem tiefen Schacht,
gib auf seine Schritte acht!
Der treue Engel sei ihm gut
und segne alles was er tut!
Und lass ihn bald zu Hause sein,
den lieben guten Vater mein!
Amen!
Sankt Barbara, bei Tag und Nacht
fahr' mit dem Vater in den Schacht!
Steh du ihm bei in jeder Not,
bewahr' ihn vor dem jähen Tod!
Lied zur Heiligen Barbara
Weise: Reinhold Friedl
Worte: Alois Schneebauer
Barbarafeier 1952
1. Heute schweigt im Berg der Schlegel
und des Alltags hartes Lied.
Festgeläute dringt vom Turme
und ein alt' Gebet klingt mit:
Heilge Schutzfrau, Gottes Braut,
Leib und Seel sei dir vertraut!
Hör St. Barbara unsre Bitt:
Verlasse deine Bergleut nit!
2. Führt der Weg zum Schoss der Erde
nieder bei der Lampe Licht,
für die Heimat zu erfüllen
treu die schwere Bergmannspflicht:
Heilge Schutzfrau, Gottes Braut,
Leib und Seel sei dir vertraut!
Hör St. Barbara unsre Bitt:
Verlasse deine Bergleut nit!
3. Wenn dann einst die Stund wird schlagen,
es zur letzten Einfahrt geht,
trägt der Bergmann noch im Herzen
leis ein letztes Bittgebet:
Heilge Schutzfrau, Gottes Braut,
Leib und Seel sei dir vertraut!
Hör St. Barbara unsre Bitt:
Verlasse deine Bergleut nit!
St. Barbara
von Josef Nobis (Bergmann, Puchkirchen)
Wenn die Natur in Schlummer liegt,
der Nebel streicht durch Tal -
ein Name den Kalender ziert:
Man kennt ihn überall.
Im Festgewand, in Reih und Glied
tritt an der Bergmann da,
nach altem Brauch ziehn alle mit
zum Fest der Barbara.
Gedenkt der Toten in dem Jahr
in Bergmanns Ehr und Treu.
Wer selbst beschützt vom Unglück war,
besinnt sich da aufs Neu.
Du Schutzpatronin Barbara,
du Helferin in Not,
sei in der Grube immer da,
wenn uns Gefahr bedroht!