Papst zum Augustinus-Fest: Talente für Gott und andere einsetzen
Zum Gedenktag des heiligen Augustinus hat Papst Leo XIV. die Bedeutung des persönlichen Einsatzes für Gott und den Mitmenschen hervorgehoben. Das Leben und Zeugnis des spätantiken Heiligen erinnerten daran, „dass jeder von uns von Gott Gaben und Talente empfangen hat und dass unsere Berufung, unsere Erfüllung und unsere Freude daraus entstehen, sie in liebevollem Dienst an Gott und den Mitmenschen zurückzuschenken", schrieb er am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst X.
Leo XIV., der sich bei seiner Wahl im Mai 2025 unter Anspielung auf seine Zugehörigkeit zum Augustinerorden als „Sohn des Augustinus" bezeichnet hatte, würdigte in seinem Posting das Leben und die Bekehrung des Bischofs von Hippo als Beispiel dafür, wie innere Unruhe letztlich in der Beziehung zu Gott zur Ruhe finden könne.
Bereits zuvor hatte der Papst wiederholt auf die Theologie und Spiritualität des Augustinus Bezug genommen. Beim Angelus am 10. August betonte er, dass das Geschenk des eigenen Lebens nicht für sich allein gedacht sei, sondern in der Nächstenliebe seine eigentliche Bestimmung finde. Dabei zitierte er den Ordensgründer mit der Aussage, man empfange für das, was man gebe, nicht materiellen Lohn, sondern das ewige Leben.
Auch in einer Begegnung mit Ordensfrauen am 30. Juni verwies Papst Leo auf ein Bild aus Augustinus' Schriften, dem zufolge Gott dem Menschen in seinen Grundbedürfnissen begegnet - als Nahrung, Licht oder Schutz. Diese Aussage verband er mit einem Plädoyer für tätige Nächstenliebe als zentralem Ausdruck des Glaubens.
Ein weiteres, mehrmals wiederholtes Thema in den Aussagen des Papstes war die Einheit der Kirche. In seiner Predigt zur Amtseinführung am 18. Mai hatte er auf ein anderes Zitat von Augustinus hingewiesen, wonach die Kirche aus jenen besteht, die in Eintracht mit den Brüdern leben und den Nächsten lieben. Dieses Anliegen bekräftigte Leo XIV. auch beim gemeinsamen Mittagessen mit Bedürftigen im „Borgo Laudato si'" am 17. August, wo er erklärte, dass in jedem Menschen die Gegenwart Gottes zu erkennen sei. Das Zusammenkommen in Gemeinschaft sei daher nicht nur sozialer Akt, sondern Ausdruck gelebter spiritueller Verbundenheit.