Akademische Feiern an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz
Die meisten der frischgebackenen Bachelors kamen aus der LehrerInnenausbildung für die Primarstufe (106), gefolgt von der Ausbildung für Neue Mittelschulen mit 59, der ReligionslehrerInnenausbildung mit 19 und der SonderschullehrerInnenausbildung mit 16 Absolventinnen und Absolventen. Die Graduierten des Aufbaustudiums schlossen mit dem Master of Arts (für die Studien „Kunsttherapie und Pädagogik“ und „Supervision und Coaching“) oder dem Master of Education (für das Studium „Verhaltensauffälligkeiten und Schule“) ab.
Akademische Feier am 7. Juli 2016. © Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Bischof, Landeshauptmann und Landesschulratspräsident gratulierten
Zahlreiche Ehrengäste aus der Politik und dem Bildungsbereich nahmen an den Feiern teil. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bischof Dr. Manfred Scheuer, Landesschulratspräsident Hofrat Fritz Enzenhofer und andere Persönlichkeiten aus Politik, Diözese und Landesschulrat hielten Reden und gratulierten den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg.
Ansprache von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen
Verschiedene Musikgruppen der Pädagogischen Hochschule trugen zu den Festakten bei und veranschaulichten durch ihre Darbietungen erneut die große künstlerische Vielfalt, für die die Hochschule seit langem bekannt ist.
© Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Verantwortung, kritisches Denken und die Kunst der Menschenbildung
Rektor Mag. Franz Keplinger gab den frischgebackenen Lehrern und Lehrerinnen in Anlehnung an Jean-Jacques Rousseau den Rat auf ihrem Weg mit, die Kunst der Menschenbildung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Vielmehr sollten sie ständig daran arbeiten, sie zu kultivieren und leidenschaftlich für sie eintreten, wenn sie bedroht oder gar verdrängt zu werde. „Kinder und Jugendliche brauchen Begleiter und Begleiterinnen, die mit kräftigen Visionen und Bildern die Hoffnung schüren auf ein „besseres“ Leben. Die ihnen die Zuversicht und das Vertrauen geben, dass sie angenommen und wertgeschätzt werden und Probleme und Herausforderungen bewältigbar sind.“
Tags davor hatte Rektor Keplinger die Graduierten vor allem an ihre Verantwortung bei der Gestaltung der Zukunft erinnert. Er verwies auf Karl Poppers Buch „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“, in dem Popper betonte, dass die Geschichte der Menschheit nicht einfach fortschreitet. „Wir Menschen sind es“, so Keplinger, „die dafür verantwortlich sind, der Geschichte einen humanen Sinn zu verleihen. Jeder und jede von uns ist Teil der Geschichte und an uns liegt es, in welche Zukunft wir fortschreiten.“
Bei der letzten Feier schließlich verglich der Rektor die Schule der Pädagogen mit der Schule der Ökonomen. Als Pädagoge bedauere er, dass das Pendel heute eher in Richtung Schule der Ökonomen auszuschlagen scheine. Denn die Gesellschaft brauche eine Schule der Pädagogen. „Gründliches Nachdenken über eine Sache, die „prinzipielle Offenheit von Bildungszielen“ und die Kultivierung kritischen Denkens prägen die Schule der Pädagogen! Diese Schule entzieht sich einer Logik der Messbarkeit und Verwertbarkeit von Bildung.“ Und er schloss mit dem Appell: „Setzen Sie sich leidenschaftlich ein für eine Schule der Pädagogik, die Schule der Ökonomen hat ohnehin genügend Lobbyisten!“
Rektor Mag. Franz Keplinger. © Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz
Iris Wahlmüller / Pädagogische Hochschule der Diözese Linz